06.07.2018
Der Bundespräsident verleiht unserem Gründer und ehemaligen 1. Vorsitzenden Günter Jesgarzewski das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Überreicht wurde diese Auszeichnung in einem feierlichen Rahmen durch den Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen.
FOTO: Thomas F. Starke/WESTFALEN-BLATT
Günter Jesgarzewski
Geboren am 28.02.1951
Günter Jesgarzewski, ehemals aktiver Fußballspieler bei Arminia Bielefeld, hatte 1973 an seinem 22. Geburtstag einen Autounfall und ist seitdem querschnittgelähmt. Während seiner Umschulung kommt er zum ersten Mal mit dem Rollstuhlsport in Kontakt und gründet 1977 mit einigen Gleichgesinnten die Rollstuhlsportgruppe der Behindertensportgemeinschaft Bielefeld mit den Sportarten Tischtennis, Basketball und Breitensport.
Eintritt in die BSG Bielefeld am 05.12.1977. Mitgliederzahlen ca. 200
Günter hat mit der Stadt und der Universität Bielefeld den Rollstuhlsport fest in Bielefeld integriert. Nur durch seine Bemühungen und seinen Einsatz ist dies gelungen. Sein Engagement war herausragend und die Ergebnisse waren richtungsweisend für andere Vereine. Durch das sehr gute Trainingsangebot, Günter stand selbst als Trainer zur Verfügung und konnte gute Trainer für die BSG gewinnen, kamen auch anderen Sportler und Sportlerinnen in die BSG. Einige Spieler und Spielerinnen wurden deshalb selbst zu Welt- und Europameister und zu Olympiasiegern/Olympiasiegerin. Viele Deutsche Meistertitel gingen an die BSG.
Im Jahre 1984 übernimmt er auch das Amt des ersten Vorsitzenden der BSG Bielefeld mit über 400 Mitgliedern und hat dieses bis August 2016 inne.
Des weiteren wurden unter seine Leitung folgende Abteilungen gegründet:
01.01.1987 Morbus Bechterew-Sportgruppe
01.01.1987 Morbus Parkinson-Sportgruppe
04.05.1987 Psychomotorikgruppe für Kinder
01.06.1987 Diabetiker-Sportgruppe
01.11.1987 Krebsnachsorge-Sportgruppe
22.08.1989 Gefäßsportgruppe
01.07.1990 Osteoporose und Herzsportgruppe
01.11.1994 Kinder und Jugendsport
01.07.1995 integrierter Familiensport als Pilotprojekt
Daneben ist Günter bis zu seinem Rücktritt vom internationalen Tischtennissport im Jahre 1988 als genialer Tischtennisspieler bekannt. Er war mehrfacher Deutscher Meister, Europa- und Weltmeister und 1988 Paralympicssieger in Seoul. Für diese sportlichen Erfolge erhielt er 1989 aus der Hand von Bundespräsident Richard von Weizsäcker das silberne Lorbeerblatt, die höchste sportliche Auszeichnung in Deutschland.
Seit 1981 ist Günter auch als hervorragender Organisator und Ausrichter von Tischtennisturnieren für Rollstuhlsportler im In- und Ausland bekannt. Drei Deutsche Meisterschaften, drei Weltranglistenturniere, zwei Best-of-Europe-Turniere, zahlreiche Deutschlandpokalturniere sowie unzählige Spieltage von der 1. Bundesliga bis zur Regionalliga wurden unter seiner Regie in Bielefeld durchgeführt.
In seiner Verantwortung waren bis zu 470 Mitglieder. Viele Übungsleiter und Praktikantinnen aus der hiesigen Weberschule (Ausbildung zur Gymnastiklehrerin) mussten koordiniert und betreut werden. Mit den Sportärzten wurden Termine vereinbart. Für die Eltern der behinderten Kinder war Günter stets Ansprechpartner.
Aus gesundheitlichen Gründen trat er 2016 aus den Vorstand zurück.
1977 Gründung der Rollstuhlsportgruppe
1981, 1990, 1993 Deutsche Meisterschaften
1999, 2001, 2004 Weltranglistenturniere
1983 EM in Ingolstadt Gold im Einzel
1986 WM in Australien Gold im Einzel
1988 Paralympics Seoul Gold im Team
Astrid Fröhlich, Ernst Weimann, Karl-Heinz Korbanek